Fachleute aus Chile und Deutschland trafen sich zum Ersten Akademischen Forum Chile-Deutschland

Um zur Förderung nachhaltiger Entwicklung beizutragen, kamen Expert*innen von sieben nationalen und internationalen Universitäten beim Ersten Akademischen Forum Chile-Deutschland zusammen. Die Instanz wurde auf der Grundlage historischerwissenschaftlicher Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern mit dem Ziel gegründet, , diese Beziehung zu stärken und neue Kooperationen, sowohl mit jungen als auch erfahrenen Forscher*innen zu schaffen.

Interdisziplinäre Perspektiven zu erneuerbaren Energien und produktiver Transformation, zum Klimawandel, zur Kreislaufwirtschaft, Territorialität und nachhaltiger Governance für den Übergang zur grünen Wirtschaft waren die Themen der drei Diskussionsrunden, die im Rahmen des Ersten Akademischen Forums Chile-Deutschland behandelt wurden.

Die Veranstaltung fand vom 12. bis 14. Juni in Santiago statt und wurde von einem Konsortium aus vier führenden deutschen und drei chilenischen Universitäten organisiert. Auf deutscher Seite beteiligten sich die Universität Heidelberg, die Technische Universität Berlin, die Universität Hamburg und das Karlsruher Institut für Technologie. Auf chilenischer Seite schlossen sich die Universidad Católica de Chile, die Universidad de Concepción und die Universidad de Chile an.

Neben diesen Einrichtungen waren wichtige strategische Partner an der Initiative beteiligt. Dazu gehören der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD Chile), die Deutsche Botschaft in Chile, das chilenische Außenministerium, die Rektorenkonferenz der chilenischen Universitäten (Consejo de Rectores de Universidades Chilenas) und die Deutsch-Chilenische Industrie- und Handelskammer.

Das Chile-Deutschland-Forum zielt darauf ab, die internationale akademische Zusammenarbeit zwischen Hochschuleinrichtungen durch eine gemeinsame Debatte unter Beteiligung von Wissenschaft, Wirtschaft und Regierungen beider Länder zu stärken. Dies soll das Wachstum und die grüne „Erholung“ fördern und damit eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung beider Länder vorantreiben.

Die Rektorin der Universidad de Chile, Rosa Devés, hob das im Rahmen dieses Forums gewachsene Engagement hervor, durch Zusammenarbeit und die Erweiterung der Grenzen des Wissens zur Bewältigung globaler Herausforderungen beizutragen.. "Wir sehen diese Veranstaltung als Katalysator für eine starke und dauerhafte Zusammenarbeit zwischen den akademischen Gemeinschaften beider Länder", sagte sie und fügte hinzu: "Lösungen, die fest auf Wissenschaft und Wissen basieren, sind entscheidend und erfordern unsere dringende Aufmerksamkeit ".

Der Rektor der Pontificia Universidad Católica de Chile (UC), Ignacio Sánchez, hob das Engagement der beteiligten Institutionen bei der Förderung des Akademischen Forums Chile-Deutschland hervor. "Die Bewältigung dieser globalen und komplexen Herausforderungen, insbesondere im Bereich der Nachhaltigkeit, erfordert eine tiefgehende, authentische und strategisch geplante Zusammenarbeit, die auf unsere vielfältigen Stärken, Ressourcen und Perspektiven zurückgreift. Dieses Forum kann verdeutlichen, dass durch den Austausch von Wissen und gemeinsame Anstrengungen konkrete und innovative Lösungsansätze für Herausforderungen in Chile, unserer Region und weltweit entwickelt werden können."

Die Vizerektorin für Forschung und Entwicklung der Universidad de Concepción, Andrea Rodríguez Tastets, erklärte, sie hoffe, dass die Teilnahme am Forum "neue Akademiker*innen anregen wird, sich an einem internationalen Kooperationsnetzwerk mit Deutschland zu beteiligen. Wir sind sicher, dass die Internationalisierung unserer Arbeit die Entwicklung von Wissen und die Interaktion mit sich neu eröffnenden Möglichkeiten, stärkt".

Ergänzend dazu hob Dr. Inés Recio, akademische Geschäftsführerin des Heidelberg Center Lateinamerika der Universität Heidelberg, die erfolgreicheArbeit der Diskussionsrunden in dieser ersten Ausgabe des Forums hervor. "Es hat dazu beigetragen, die beteiligten Personen und Institutionen einander näher zu bringen und zeigt das starke Interesse der Wissenschaft „made in Germany“ und "made in Chile", gemeinsam die Klimakrise anzugehen", sagte Dr. Recio und betonte die Bedeutung, das Potenzial dieses Austauschs zu erkennen und ihm Kontinuität zu verleihen.

 

Primer día foto académico Chile-Alemania

Internationale Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung

Die Veranstaltung gliederte sich in drei thematische Diskussionsrunden, die den Teilnehmer*innen einen Raum für Reflexion und Dialog boten und die Identifizierung von Maßnahmen und Lösungen zur Förderung einer nachhaltigeren Zukunft ermöglichten.

Die erste Diskussionsrunde mit dem Titel 'Interdisziplinäre Perspektiven zu erneuerbaren Energien und produktiver Transformation' widmete sich der Analyse der Bedeutung erneuerbarer Energien und deren Auswirkungen auf die produktive Transformation derLändern.

Die zweite Diskussionsrunde mit dem Titel 'Klimawandel, Territorialität und nachhaltige Governance für den grünen Wandel' untersuchte Strategien und Herausforderungen im Umgang mit dem Klimawandel sowie die Umsetzung nachhaltiger Praktiken auf lokaler Ebene.

Bei der abschließenden dritten Diskussionsrunde mit dem Titel 'Kreislaufwirtschaft, Produktionsmodelle und Konsumkultur für Nachhaltigkeit' stand die Notwendigkeit im Fokus, Produktionsmodelle auf der Grundlage der Kreislaufwirtschaft zu übernehmen und eine Kultur verantwortungsbewussten Konsums als fundamentale Säulen der Nachhaltigkeit zu fördern.

Die Ergebnisse der drei Diskussionsrunden verdeutlichen die Bedeutung einer aktiven Rolle der Wissenschaft bei der Bewältigung der vielfältigen Herausforderungen der nachhaltigen Entwicklung, wobei die Unterschiede in den einzelnen Regionen und die verschiedenen Perspektiven, die sich aus den einzelnen Disziplinen ergeben, berücksichtigt wurden.Dabei werden die Unterschiede zwischen den unterschiedlichen Gebieten sowie Perspektiven berücksichtigt. Daher beendeten sowohl die am Forum teilnehmenden Forschenden als auch die Verantwortlichen der organisierenden Universitäten die Veranstaltung mit hohen Erwartungen an künftige wissenschaftliche Zusammenarbeit und freuen sich auf ein erneutes Treffen bei einer zukünftigen Ausgabe dieser akademischen Tagung.

Während des Abschlusstages appellierte der Vizerektor für Forschung an der UC, Pedro Bouchon, eindringlich an alle Anwesenden, 'die Botschaft dieses Treffens an ihre jeweiligen Institutionen und Gemeinschaften weiterzutragen, um sie zur Teilnahme an künftigen Veranstaltungen zu ermutigen und zu motivieren. Zudem sollen weitere Forschungsprojekte angeregt, nachhaltige Praktiken unterstützt und positive Veränderungen vorangetrieben werden.

Die Direktorin für internationale Beziehungen der Universidad de Concepción, María Inés Picazo Verdejo, beschrieb das Treffen als 'einen Raum voller Möglichkeiten, neue Allianzen zwischen den Forscher*innen der sieben teilnehmenden Universitäten zu schaffen, bestehende Gruppen zu stärken und die Zusammenarbeit der UdeC mit deutschen Universitäten zu fördern'.

Der Vizerektor für Forschung und Entwicklung an der Universidad de Chile, Enrique Aliste, unterstrich die Bedeutung, diese Themen im Kontext einer nachhaltigen Entwicklung durch wissenschaftliche Zusammenarbeit anzugehen. Dieses Forum biete 'eine wertvolle Gelegenheit, unsere Ziele für eine gerechte und wohlhabende Zukunft für heutige und künftige Generationen zu erreichen, indem wir den Dialog und die wissenschaftliche sowie akademische Zusammenarbeit nutzen, die uns diese Plattform bietet'.

Abschließend wies, der akademische Koordinator des M.Sc. Governance of Risk and Resources des Heidelberg Center Lateinamerika, Diego Rivera,  darauf hin, dass beide Länder eine horizontale akademische Beziehungpflegen. Sie teilen gemeinsame Bedürfnisse und wertvolle Erfahrungen, die es ihnen ermöglichen, voneinander zu lernen. In diesem Kontext bemerkte Rivera: 'Dieses erste Forum istein bedeutender Schritt hin zum Aufbau der Grundlagen für akademische Zusammenarbeit in strategischen Bereichen mit globaler Reichweite.'

Projektionen


Die Zielsetzung der internationalen Kooperationsinitiative ist es, eine langfristige Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Gruppen zu etablieren, mit Blick auf die nächste geplante Ausgabe dieser Veranstaltung, die 2024 in Deutschland stattfinden soll.

Es ist beabsichtigt, diese Zusammenarbeit zu gewährleisten und zu festigen, um einen kontinuierlichen Austausch von Wissen und Erfahrungen zwischen den verschiedenen Beteiligten zu ermöglichen. In diesem Sinne bietet die Veranstaltung im nächsten Jahr die Gelegenheit, die bisher erzielten Erfolge auszubauen und die internationalen Kooperationsbeziehungen zugunsten von Nachhaltigkeit und gemeinsamer Entwicklung weiter zu vertiefen.